Dieser Artikel bezieht sich auf Episode #22 meines Podcasts.
Kannst Du hier gleich anhören:
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Das "Rheinische Grundgesetz" und unser Einfluss auf die Welt um uns herum
Es ist tatsächlich wie bei Pippi Langstrumpf ("Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt")!
Da wir mit unserem Denken ohnehin unsere Welt erschaffen, erschaffen wir doch einfach die, die wir haben wollen!
Was sind Arbeitshypothesen?
Arbeitshypothesen sind Annahmen über die Welt, Menschen, Zusammenhänge. Sie helfen uns, die Komplexität des Lebens zu ordnen und Entscheidungen zu treffen. Manche nennen sie auch Glaubenssätze – und wie Du vielleicht weißt, können diese uns entweder fördern oder bremsen.
Im Coaching arbeiten wir viel mit hinderlichen Glaubenssätzen, doch heute geht es um die positiven: die Hypothesen, die uns voranbringen, inspirieren und unseren Handlungsspielraum erweitern.
Wie Deine Gedanken Realität erschaffen
Unsere Arbeitshypothesen wirken auf drei Ebenen:
1. Auf uns selbst: Wenn wir von positiven Möglichkeiten ausgehen, nehmen wir andere Dinge wahr als wenn wir überall nur Schlechtes vermuten. Das kennst Du: Wenn Du schwanger bist, siehst Du überall Frauen mit dicken Bäuchen. Wenn Du Dich für ein bestimmtes Auto interessierst, gibt es auf einmal sehr viele davon. Hat sich deren Anzahl verändert? Nein. Dein Fokus hat sich zugespitzt.
Genauso funktioniert es mit Gedanken – worauf Du Dich fokussierst, das verstärkt sich.
2. Auf andere: Unsere Haltung, unsere Gefühle, unsere Körperhaltung und Sprache wirken auf unser Gegenüber. Glaubst Du, jemand ist talentiert und kompetent, wird sich das in Deiner Körpersprache und Kommunikation widerspiegeln – und Dein Gegenüber wird sich dementsprechend verhalten.
3. Auf das Umfeld: Stimmungslagen in Teams, Familien oder ganzen Gesellschaften entstehen durch Annahmen, die zu kollektiven Annahmen werden. Gedanken verbreiten sich. Eine optimistische Grundhaltung kann eine Welle der Positivität auslösen, andersrum ist es genauso.
Das Rosenthal-Jacobsen-Experiment:
Pygmalion und die Macht der Gedanken
Ein berühmtes Experiment von Rosenthal und Jakobsen aus den 1960er-Jahren zeigt, wie stark unsere Erwartungen die Realität formen: Lehrkräfte bekamen die völlig aus der Luft gegriffene Information, dass einige ihrer Schüler:innen besonders intelligent seien.
Was passierte? Genau diese Kinder zeigten am Schuljahresende bessere Leistungen – einfach, weil die Lehrkräfte es erwarteten.
Positive Arbeitshypothesen bewusst einsetzen
Das bedeutet: Was Du über Menschen denkst, beeinflusst ihr Verhalten. Eine mächtige Erkenntnis, die sich in Coaching, Führung und allen zwischenmenschlichen Beziehungen nutzen lässt und deutlich macht, welche Verantwortung wir für unsere Arbeitshypothesen haben.
Wir können damit experimentieren.
Schauen wir doch mal, was passiert, wenn wir von folgendem ausgehen:
- Menschen sind kompetent und können ihre Herausforderungen meistern.
- Es gibt für jedes Problem eine Lösung.
- Was ich heute beginne, kann Großes bewirken.
- Rückschläge sind Chancen, um zu lernen und zu wachsen.
Probiere es aus und schreib mir, was passiert!
Kennst Du das "Rheinische Grundgesetz"? Das beginnt so:
§ 1: Et ist wie et is.
§ 2: Et kütt wie et kütt.
§ 3: Et ist noch immer jot jejange.
Das nenne ich mal positive Arbeitshypothesen! Mich haben sie vor einer Weile, wo ich mit einer heftigen Erkrankung und der entsprechenden Therapie zu tun hatte, sehr unterstützt.
Die Falle: Warum positive Hypothesen nicht bedeuten, nichts zu tun
Positives Denken ist kein magischer Trick. Es geht nicht darum, die Hände in den Schoß zu legen und auf Wunder zu warten. Vielmehr sind positive Arbeitshypothesen wie Rückenwind beim Fahrradfahren: Sie unterstützen Dich, aber treten musst Du selbst.
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