Dieser Blogartikel bezieht sich auf meine Podcastepisode #33.
Kannst Du hier gleich anhören:
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"Mich interessiert die hohle Birne!"
Nicht sich was ausdenken, sondern körperliche Impulse wahrnehmen.
Im Hier und Jetzt. Sich Zeit nehmen dafür.
Wir starten radikal bei uns selbst.
Fooling ist eine besondere Form des Clowning und auch eine besondere Art des Improvisationstheaters - ich könnte es fast auch als eine besondere Form des Coaching bezeichnen. Es gibt sehr viel Gemeinsames.
Fooling ist das Spiel aus dem Augenblick.
Ich habe in Hamm eine Workshopwoche mit der wunderbaren Hilde Cromheecke genossen. Fooling - ein Konzept von Franki Anderson, das sich an der Figur des Narren – der Närrin – orientiert.
Fooling ist das Spiel aus dem Augenblick, das tiefe Eintauchen ins Hier und Jetzt. Die Närrin sucht die Wahrheit - IHRE Wahrheit. Sie zensiert sich nicht, sie ist wie sie ist. Sie steht mit einem Bein im Bekannten und schwebt mit dem anderen über dem Abgrund des Unbekannten. Sie fragt nicht nach Anerkennung und ist bereit fürs Risiko. Sie ist bereit, sich zu zeigen.
Es geht ums Echtsein, darum, sich von eigenen Impulsen führen zu lassen, den inneren Stimmen einen Platz im Raum zu geben und alles, was im Moment da ist, ins Spiel zu bringen. Keine Maskerade, kein Verstecken. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.
Genauso geht es darum, die Verbindung zu anderen zu spüren und spielerisch weiter zu entwickeln. Das kann sehr sehr witzig sein, aber auch berührend, bewegend, aufregend.
Fooling und Coaching
Worum geht es im Coaching?
Darum, bei sich selber an zu kommen, sich mit den eigenen Gefühlen zu verbinden, mit anderen in einen authentischen Kontakt zu gehen. Bei sich zu bleiben im Kontakt.
Genauso auch im Fooling.
Du kennst vielleicht das „Innere Team“ von Schulz von Thun. Verschiedene, manchmal widersprüchliche Stimmen melden sich zu Wort, jede will etwas anderes und alle leisten sie einen Beitrag fürs Ganze - auch wenn es erst mal nicht so aussieht.
Im Fooling bringen wir sie sofort auf die Bühne: Deine innere Kritikerin, den zögerlichen Anteil, das mutige Kind – sie alle dürfen mitspielen. Sie bekommen Raum, dürfen (wider)sprechen, sich unterhalten, sich bewegen.
Es kann sehr heilsam sein, ihnen nicht nur zuzuhören, sondern sie tatsächlich zu verkörpern und in Bewegung zu bringen. Plötzlich entsteht Leichtigkeit – und ganz neue Lösungsansätze.
Genuss und Spiel als Wandlungsenergien
Es geht um Genuss. Hilde fragte uns nach jeder Session: „Hast Du es genossen?“ Es ist dieses Genießen, das den Wandel möglich macht.
Zufriedenheit ist kein Bonus: sie ist ein Indikator dafür, dass ich bei mir bin.
Im Fooling lässt Du Dich auf das ein, was da ist – auf Unsicherheit, Angst, Freude oder Ratlosigkeit.
Ich hatte Angst vor wilden Raubtieren, dann wieder war ich die stille Beobachterin, die am Rand sitzt und die sich an kleinen Dingen freut, während um sie herum Chaos tobt. Ich hatte Freude am leeren Raum und daran, nichts zu wollen - und genauso am erfolgreichen Kampf gegen Zombies. Ich konnte alles genießen. Manchmal war es einfach nur Spielen - so wie früher als Kind. Albern und wild. Ich fühlte mich lebendig.
11 Impulse für Fooling im Alltag
1. Sei im Moment.
Beim Fooling zählt das Hier und Jetzt – erlebe das, was gerade ist, ohne zu bewerten. Es ist eine Einladung zum Sich-im-Moment-Spüren-und-Ausprobieren.
2. Achte auf Deine Impulse.
Nimm Dir Zeit und Raum zu spüren, was Dich bewegt. Fühle, was Dein Körper will, welche Impulse aufsteigen. Vertraue deinen Impulsen und gib ihnen Raum – erst fühlen, dann entscheiden.
3. Genieße was ist.
Auch Scheitern ist ein Teil des Spiels. Erfolg bedeutet, das zu leben, was im Moment da ist.
4. Bringe Deine innere Stimmen auf die Bühne.
Nutze Dein "inneres Theater", gib Deinen inneren Mitspieler:innen einen Platz – und schaffe Raum, um sie spielen zu lassen. Jede und jeder von ihnen ist wertvoll und darf sichtbar werden.
5. Bleibe bei dir.
Verankere Dich in Dir selbst und nimm Deine eigenen Bedürfnisse wahr.
6. Spüre die Verbindung mit anderen.
Bleibe bei Dir, wenn Du in Kontakt gehst. Komme aus Deiner inneren Verbindung mit Dir selbst in Verbindung mit Menschen – gemeinsam entsteht Neues.
7. Nimm das "Ganze" wahr.
Übernimm Verantwortung für das "ganze Spiel". Stärke entsteht durch Verbindung. Verbundenheit bringt gemeinsame Vorhaben auf ein neues Level.
8. Gib Feedback als Nahrung.
Feedback ist Rücknährung: teile Deine Gedanken so, dass sie stärken.
9. Lasse Fragen stehen.
Nicht jede Frage braucht sofort eine Antwort – manchmal reicht es, eine Frage als solche wahr zu nehmen.
10. Klebe nicht an Deinem Konzept.
Gehe mit einem Plan, solange wie es passt. Danach lass ihn los.
11. Do it your way!
Lebe Deinen eigenen Stil und mache es auf Deine Art.
Mach’s auf Deine Art!
Wenn Du (so wie ich) mehr willst in Sachen FoolCoaching, schreib mir: mb@coachingzentrum.de.
Lass uns gemeinsam tiefer eintauchen!