Gesehen werden

Dezember 7, 2024

Sehen und gesehen werden

Dieser Artikel bezieht sich auf Episode 10 meines Podcasts.
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Gesehen werden: Warum es so wichtig ist – und wie Du dafür sorgen kannst


Warum das Bedürfnis, gesehen zu werden, so zentral ist


Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum es so schmerzhaft sein kann, übersehen zu werden? Das Bedürfnis, gesehen zu werden, gehört zu unseren tiefsten menschlichen Grundbedürfnissen. Es geht darum, mit all dem, was Dich ausmacht – Deinen Gedanken, Gefühlen und Fähigkeiten – wahrgenommen zu werden. Dieses Gefühl ist nicht nur im Coaching essenziell, sondern in allen menschlichen Beziehungen.

Stell Dir vor, Du bist Teil eines Teams oder einer Familie, und niemand nimmt wahr, was Dir wichtig ist. Was passiert dann? Vielleicht kennst Du dieses Gefühl: Frust, Rückzug oder sogar der Drang, laut zu werden. Genau darüber sprechen wir heute – und wie Du sowohl für Dich als auch für andere eine Umgebung schaffen kannst, in der das „Gesehen werden“ möglich wird.


Was passiert, wenn Du Dich nicht gesehen fühlst?


Wenn Menschen sich nicht gesehen fühlen, können ganz unterschiedliche Reaktionen entstehen. Eine Teilnehmerin aus meiner Coachingausbildungsgruppe brachte es letzte Woche auf den Punkt: „Wenn ich mich nicht gesehen fühle, gehe ich in den Widerstand.“ Vielleicht hast Du so etwas selbst schon erlebt oder beobachtet – Menschen ziehen sich zurück, werden wütend oder suchen aktiv nach anderen Wegen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.


Innere Konflikte und ihre Folgen

Manche Menschen reagieren leise. Sie ziehen sich zurück, resignieren oder denken darüber nach, wie sie der Situation entkommen können. Andere wiederum beziehen die Umstände auf sich selbst: „Bin ich es etwa nicht wert, dass man mich wahrnimmt?“ Solche Gedanken können tiefgehende Zweifel hervorrufen und belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Gemeinschaft.


Äußerer Widerstand – laut und sichtbar

Dann gibt es diejenigen, die laut werden. Sie stören, protestieren, rebellieren – und ja, manchmal fühlt es sich an wie eine kleine Meuterei auf einem Schiff. Lautstarker Widerstand hat immerhin einen Vorteil: Er wird bemerkt und kann bearbeitet werden. Aber auch diese Strategie zeigt, wie tief das Bedürfnis, gesehen zu werden, in uns verankert ist.


Wie Du für Dich sorgen kannst, wenn Du Dich nicht gesehen fühlst


Es beginnt bei Dir selbst. Wenn Du Dich nicht gesehen fühlst, ist der erste Schritt, dieses Gefühl wahrzunehmen und anzuerkennen. Vielleicht spürst Du ein Unwohlsein oder eine innere Unzufriedenheit. Frag Dich: „Was brauche ich, um mich wieder wohlzufühlen?“

Ein einfacher Selbstcheck

Ein kraftvoller Ansatz ist es, Dir buchstäblich in die Augen zu schauen. Stell Dich vor einen Spiegel, sieh Dir selbst tief in die Augen und nimm wahr, was Du fühlst. Erkenne die Farben Deiner Iris und die Tiefe Deiner Pupillen. Es mag ungewohnt sein, aber es kann unglaublich wohltuend wirken.

Aktiv handeln

Wenn Du Dich mutig fühlst, sprich an, wenn Du Dich nicht gesehen fühlst. Erkläre Deinem Umfeld, was Dich bewegt. Vielleicht stößt Du auf Verständnis und kannst gemeinsam mit anderen Lösungen finden. Aber was, wenn sich nichts ändert? Dann gilt es, ehrlich zu prüfen, ob die Situation noch zu Dir passt. Manchmal ist es besser, einen neuen Weg einzuschlagen – sei es ein neuer Job, ein anderer Freundeskreis oder ein anderes Team.


Wie Du für andere einen Raum schaffen kannst, in dem sie sich gesehen fühlen


Das Bedürfnis, gesehen zu werden, betrifft nicht nur Dich, sondern auch die Menschen um Dich herum. Wenn Du in einer Position bist, in der Du andere beeinflusst – sei es als Führungskraft, in einem Team oder in der Familie – kannst Du eine Kultur schaffen, in der sich jede:r wahrgenommen fühlt.


Wertschätzung zeigen

Wertschätzung bedeutet, Menschen so anzunehmen, wie sie sind – auch wenn sie ganz anders ticken als Du. Das kann eine echte Herausforderung sein, insbesondere in Konfliktsituationen. Doch wenn Du anderen zeigst, dass sie als Mensch wertvoll sind, unabhängig von Meinungen oder Taten, entsteht Raum für echtes Miteinander.


Vorbild sein

Wie Du selbst andere wahrnimmst, prägt die Atmosphäre in Deinem Umfeld. Begegnest Du allen anderen mit Wertschätzung, lädst Du die Menschen um Dich herum ein, dasselbe zu tun. Diese Haltung kann ganze Teams oder Gemeinschaften positiv verändern.


Probleme ansprechen

Wenn Du merkst, dass in Deinem Umfeld etwas schiefläuft, sprich es an. Stelle offene Fragen, höre zu und moderiere Gespräche, die Verständnis und Verbindungen schaffen. Oft liegt die Lösung bereits in der Bereitschaft, ein Thema anzusprechen.


Fazit: Gemeinsam gesehen werden


Das Bedürfnis, gesehen zu werden, ist kein Luxus – es ist essenziell. Es verbindet uns, macht uns zu starken Teams, zu liebevollen Familien und zu mitfühlenden Gemeinschaften. Nimm wahr, wie es Dir geht, sprich offen über Deine Bedürfnisse und erschaffe Räume, in denen andere sich ebenfalls wohlfühlen.

Jetzt, in der Weihnachtszeit, wünsche ich Dir, dass Du gesehen wirst – und dass Du auch andere siehst. Vielleicht ist das der Schlüssel für eine wirklich erfüllte, friedliche Adventszeit.


PS: Falls Du einen Neustart suchst, gönn Dir ein Auszeit-Coaching auf Sylt – ein Geschenk an Dich selbst, um gesehen zu werden und Deine inneren Flügel auszubreiten.

Mehr Infos hier. Termine für 2025 sind buchbar bis zum 6. Januar 2025!

Ich freu mich auf Dich.

Über die Autorin

coaching.zentrum

Margot Böhm ist Inhaberin des coaching.zentrum Sylt. Sie ist diplomierte Erziehungswissenschaftlerin (Erwachsenenbildung), SeniorCoach und LehrCoach (DCV), Coachausbilderin und behördlich geprüfte Darstellerin für Clowntheater und Komik

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