Coachingbasiert führen

Oktober 4, 2024

Coachingpakete für Führungskräfte

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Dieser Artikel bezieht sich auf die zweite Episode meines Podcasts!

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Als Führungskraft meine Mitarbeiter:innen coachen - geht das?

In der heutigen Arbeitswelt sind die Rollen von Führungskräften vielfältig und komplex. Folgende Frage kommt immer wieder auf: kann eine Führungskraft auch Coach ihrer Mitarbeiter:innen sein? In der aktuellen Episode meines Podcasts „eindeutig Coaching“ beleuchte ich genau diese Frage intensiv. Dabei wird klar, dass Führungskräfte und Coaches mitunter punktuell ähnliche Ziele verfolgen, jedoch unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten haben. Kann eine Führungskraft also wirklich die Rolle des/der Coach einnehmen?

Die Rolle einer Führungskraft – Ein Überblick

Eine Führungskraft ist verantwortlich für das Erreichen der Ziele des Teams oder der Organisation. Doch das ist nur ein Teil der Aufgabe. Genauso wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeite:innen in der Lage sind, ihre Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Dabei gilt es, die individuellen Stärken und Bedürfnisse der Teammitglieder zu berücksichtigen und gleichzeitig das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein Schlüsselbegriff, der in diesem Zusammenhang fällt, ist Resilienz. Diese ist nicht nur bei den Mitarbeitenden, sondern auch bei den Führungskräften selbst von entscheidender Bedeutung. Resilienz ermöglicht es, auch in herausfordernden Situationen handlungsfähig und effektiv zu bleiben. Doch wie kann eine Führungskraft die Resilienz ihres Teams fördern, ohne dabei zu sehr in die Rolle einer Coach zu schlüpfen?


Führungskraft versus Coach – Wo liegt der Unterschied?

Ein:e Coach hat keine direkte Verantwortung für die Ergebnisse, die der/die Coachee erreichen wird. Er oder sie kann sich vollkommen auf den Coaching-Prozess konzentrieren und darauf, den Klienten auf seinem individuellen Entwicklungsweg zu begleiten. In diesem Prozess geht es darum, die Eigenverantwortung der Klientin zu stärken und ihr Raum zu geben zum Beispiel für die Erweiterung ihrer eigenen Handlungsmöglichkeiten. Ein wesentlicher Punkt im Coaching ist dabei die Augenhöhe – Coach und Coachee begegnen sich als gleichwertige Partner:innen.

Im Gegensatz dazu steht die Führungskraft in einer klar definierten Hierarchie. Sie trägt Verantwortung für das Team und das Unternehmen. Entscheidungen der Mitarbeitenden können direkte Auswirkungen auf das Unternehmen haben, weshalb die Führungskraft nicht vollkommen ergebnisoffen agieren kann. Zudem existieren in vielen Organisationen formelle Beurteilungssysteme, die von der Führungskraft verlangen, ihre Mitarbeitenden zu bewerten. Diese Dynamik erschwert es, eine Coaching-Beziehung im klassischen Sinne aufzubauen, da die Mitarbeitenden stets das Gefühl haben könnten, dass ihre Handlungen bewertet werden.


Coachingbasierte Führung

Eine Führungskraft kann nicht die Rolle einer Coach für ihre Mitarbeiter:innen übernehmen. Was aber geht ist, coachingbasierte Elemente in den Führungsstil zu integrieren, also coachingbasiert zu führen.

Dabei nutzt die Führungskraft Methoden und Techniken aus dem Coaching, um die Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es geht darum, Mitarbeitende zu befähigen, ihre eigenen Lösungen zu finden und so weit wie im Rahmen der Organisation möglich, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen

Ist also coachingbasierte Führung ein Mittelweg zwischen Coaching und Führung?

Ganz klar: nein.

Coachingbasierte Führung bedeutet, eine unterstützende Haltung einzunehmen und darauf zu vertrauen, dass die Mitarbeitenden die Fähigkeiten und Ressourcen haben, ihre Aufgaben zu bewältigen. Aber es ist und bleibt Führung. Wichtig ist, die eigene Rolle klar zu haben.

Anstatt direkte Anweisungen zu geben, stellt die Führungskraft zum Beispiel offene Fragen wie „Was würdest du in dieser Situation tun?“ oder „Wie stellst Du Dir die Lösung vor?“. Dies gibt den Mitarbeitenden Raum zur Reflexion und fördert ihre Eigenverantwortung.


Klar die Grenzen sehen

Wichtig ist, die Grenzen dieses Ansatzes zu erkennen. Eine Führungskraft bleibt eine Führungskraft und übernimmt somit auch weiterhin Verantwortung für die Ergebnisse des Teams, auch wenn die Mitarbeitenden für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind und die Führungskraft einen großen Anteil an guten Arbeitsbedingungen hat.


Fazit: Führungskraft und Coach – Zwei Rollen, die sich ergänzen

Eine Führungskraft ist nicht die/der Coach ihrer Mitarbeiter:innen. Doch die Integration von coachingbasierten Elementen in den Führungsalltag kann zu einer Stärkung aller Beteiligten führen. Indem Führungskräfte ihre Mitarbeiter:innen ermutigen, eigene Lösungen zu entwickeln und persönliche Arbeitsstrategien zu entwickeln, schaffen sie eine positive und produktive Arbeitsatmosphäre.

Führungskräfte, die sich für coachingbasierte Führung interessieren, haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden und Grundkenntnisse im Coaching zu erwerben. Dies kann nicht nur die Beziehung zu den Mitarbeitenden stärken, sondern auch die eigene Führungskompetenz auf ein neues Level heben.

Wenn du als Führungskraft bereit bist, neue Wege zu gehen und deine Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu begleiten, dann ist dieser Ansatz genau das Richtige für dich.


Wenn das für Dich interessant sein könntem, buche dir gerne einen Termin mit mir. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie coachingbasiertes Arbeiten Dich und Dein Unternehmen weiterbringen kann.

Über die Autorin

Margot Böhm

Margot Böhm ist Inhaberin des coaching.zentrum Sylt. Sie ist diplomierte Erziehungswissenschaftlerin (Erwachsenenbildung), SeniorCoach und LehrCoach (DCV) sowie behördlich geprüfte Darstellerin für Clowntheater und Komik.

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