_ do it your way.

Die Kommunikation der Fahrradklingel

Was genau bedeutet das Klingeln hinter mir?

Soll es meinem Schutz dienen oder ist es als Drohung gemeint? 

Ich persönlich mag überhaupt keine Fahrradklingeln. Ich erschrecke mich nämlich immer so.

Deshalb nutze ich sie selber nur sehr ungern.

Ich  fahre lieber langsam an Vor-mir-Hergehende oder -fahrende heran oder auch mal eine Weile hinter Fußgängern her. Dafür wiederum ernte ich zu meinem immer wieder großen Erstaunen großen Ärger: vielleicht weil manche Menschen sich gerade darüber erschrecken. „Mann ey, ham Sie keine Klingel!“. Hm. Jeder Jeck is anders.

Während ich wieder langsam vor mich hin trampele, fällt mir Schulz-von-Thun ein und sein Modell von den „4-Seiten-einer-Nachricht“. Ich gehe in Gedanken alle Optionen durch: möglicherweise will sich jemand selbst darstellen: er will auf sich aufmerksam machen und klingelt deshalb. Oder er lässt einen Appell los: „Geh mir aus dem Weg!“. Vielleicht macht er jedoch eine Beziehungsaussage: „Sieh her, ich bin schneller als Du“ oder emotionslos eine Sachaussage: „Übrigens, ich fahr jetzt mal an Dir vorbei“.

Fest steht: die Wirkung entsteht im Ohr der Hörenden. Weil ich nicht weiß, was die klingelnde Person denkt, kann ich mich selber entscheiden, wie ich sie verstehen will. Das wird je nach Tagesform unterschiedlich ausfallen. Indem ich es aber bewusst tue, kann ich Einfluss nehmen auf meinen Adrenalinspiegel. Das ist ein gutes Gefühl.

 

 

Posted by Margot Böhm

Margot Böhm ist Inhaberin des coaching.zentrum Sylt. Sie ist diplomierte Erziehungswissenschaftlerin (Erwachsenenbildung), SeniorCoach und LehrCoach (DCV) sowie behördlich geprüfte Darstellerin für Clowntheater und Komik.