Bild: Copyright by Kreisvolkshochschule Gifhorn

Es geht auch anders!

Darf man mit den SDGs spielen? Eine Clownsperformance dazu machen? Ist das Thema nicht zu ernst?

„Genau, genau, genau – ja, ja, ja!“ sagte unsere Auftraggeberin, als ich ihr kurz skizzierte, was wir vorhatten. Genau das ist meine Situation, und die vieler anderer auch!

Der Auftrag zur Rettung der Welt

Alle, die sich mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen, sind hohen Erwartungen ausgesetzt. Schließlich sollen sie ja irgendwie die Welt retten.

Die Zeit rennt…  man müsste doch jetzt endlich … warum begreift das denn niemand….. Die Last auf den Schultern wird schwerer und schwerer, die Stimmung sinkt, die Ohnmacht nimmt zu. 

Atemlos organisieren wir Vorträge, mehr und mehr und mehr.  Die Beiträge werden immer komplexer, die Analysen tiefgehender, das Wissen vervielfältigt sich. Aus allen Ecken werden Best Practice-Beispiele zusammen gesucht, Challenges gemacht, Broschüren gedruckt. 

Besonders engagierte Lichtgestalten und fachkundige Expertinnen werden zum Gespräch eingeladen und eine neue Form der Heldenkultur gepflegt. Und trotzdem – oder genau deswegen – bleiben die Zuhörer:innen ratlos zurück.

Wie geht Transformation?

Geht so Transformation? Verändern wir so die Gesellschaft? Mit umfassendstem Wissen, das wir allen überstülpen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind? 

Oder geht das auch anders? Gibt es Alternativen?

Mit diesen Fragen pirschten wir Spielerinnen (wir Clowns4Change) uns an das Thema heran und erkundeten mögliche Szenenvarianten. Wir redeten, improvisierten, konkretisierten, veränderten, verfeinerten. Dann stand die Szene. Dr. Beatrice Baecker und Margooo waren bereit für die Bühne – wir fuhren zum KlimaClever-Tag nach Gifhorn.

Und die Menschen spielten mit.

Der Szenenapplaus setzte früher ein, als wir erwartet hatten. Wir hatten ein großartiges Publikum. Menschen, die im Thema sind. Menschen, denen es ernst ist. Menschen, die mitspielten!

„Ich habe mich in beiden Figuren wieder gefunden“, lacht unsere Auftraggeberin. „Eure Szene ist angekommen.“ 

Neugierig sind wir nach einer Performance immer auf die Eindrücke der Zuschauer:innen. Besonders spannend ist es, wenn jemand Aspekte sieht und von Erkenntnissen erzählt, die wir selber gar nicht auf dem Schirm hatten. So war es auch dieses Mal. Wir bieten mit unseren gegensätzlichen Figuren eine Projektionsfläche – jede:r schaut durch die eigene Brille und sieht Dinge, die ins eigene Leben passen. Und wir lernen jedes Mal dazu.

Danke Gifhorn! Danke an die Kreisvolkshochschule! Danke an die Kreisverwaltung! Es war großartig bei Euch. Der Tag hat uns beflügelt.

Mehr unter www.diejokerei.de