Sind Unternehmen dem Gemeinwohl verpflichtet?
Die Frage, ob Unternehmen dem Gemeinwohl verpflichtet sind und somit einer Gemeinwohlökonomie, werden die meisten von uns spontan mit „jein“ beantworten. Irgendwie ja schon, moralisch. Aber faktisch erleben wir tagaus tagein das Gegenteil.
„Gemeinwohlökonomie“ ist ein Ansatz von Christian Felber, der verschiedene Strömungen alternativer Wirtschaftsideen zusammenfasst und praktisch umsetzbar macht.
Dieser Ansatz hat sich inzwischen zu einer Bewegung entwickelt. Einer Bewegung von Menschen, Unternehmen, Organisationen und Gemeinden, die eine alternative Wirtschaftsform für segensreicher halten als die jetzige, die einzig am Gewinn, an Konkurrenz und am Geld verdienen ausgerichtet ist. Immer mehr Menschen streben eine Wirtschaftsform an, die sich dem guten Leben für alle, dem „Gemeinwohl“ verpflichtet weiß. Eine Wirtschaftsform, die darauf aus ist, die Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Und zwar nicht nur hier, sondern weltweit.
Und das erstaunliche daran: immer mehr Menschen wünschen sich das nicht nur, sondern halten das sogar für möglich. Und mehr und mehr lassen sich „Gemeinwohlbilanzieren“.
Was ist Gemeinwohlökonomie?
Unternehmen, Organisationen und und neuerdings auch Kommunal-Gemeinden haben die Möglichkeit, sich alleine oder mit Unterstützung von Gemeinwohlberater*innen auf eine sogenannte Bilanzierung vorzubereiten. Diese Bilanzierung bezieht sich auf die Bereiche Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. Betrachtet werden dabei die Lieferant*innen, die Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Mitunternehmen sowie das gesellschaftliche Umfeld. Klingt etwas abstrakt – steigt man jedoch tiefer ein, wird das Ganze ungeheuer konkret.
Die Vorbereitung auf die Bilanzierung sowie die Bilanzierung selbst schult für einen neuen Blick auf das, was man tut – auf das, was man immer schon getan hat und das, was man für die Zukunft zu tun gedenkt – und. lenkt den Blick in eine neue Richtung.
Er regt zur Diskussion an und schafft Motivation – für diejenigen, die einen Sinn in ihrer Arbeit suchen. Und das werden Studien zufolge immer mehr. Der Ansatz der Gemeinwohlökonomie stellt das Wirtschaften vom Kopf auf die Füße.
Weitere Informationen: https://www.ecogood.org/de/